
Hallo lieber Leser,
ich habe mich mit Grippe angesteckt und es liegen zwei echt anstrengende Wochen hinter mir. Nun schreibe ich meinen Beitrag vom Bett aus. Ich habe mich seit 20 Jahren nicht mehr so elend gefühlt, aber es ändert ja nichts an den Neuigkeiten die ich zu erzählen habe.
Ich habe mir vor ein paar Wochen meine ersten Dreads einarbeiten lassen. Ich würde nie auf die Idee kommen mir eine Dread Neuerstellung selbst zu machen. Eine gute Einteilung ist für mich essentiell. Bei meiner Recherche habe ich nämlich einige Nudel Köpfe gesehen bei denen die Einteilung total unharmonisch ausgesehen hat. Weil ich mir nicht selbst auf den Kopf gucken kann, sollte auf alle Fälle ein Profi ran. In meiner Region gestaltete sich die Suche schwierig. Doch über mein Inserat in einer Facebook Gruppe habe ich dann eine nette Dreadstylistin in Winterberg gefunden.
Der Weg dorthin war echt lang aber auch interessant. Wir sind an so vielen Firmen mitten im Nirgendwo vorbeigekommen unter anderem Severin und der Veltins Brauerei. Der Ausblick auf die Berge und Natur waren grandios. Die Straßen sahen so neu aus. Man merkte sofort, dass es sich um eine Touristenhochburg handelt und offenbar eine Menge Geld hineingesteckt wird.
Warum Dreads?
Tja irgendwie weiß ich selbst nicht so genau wie es zu meiner Entscheidung gekommen ist. Sie hat sich jedenfalls spontan ergeben. Ich fand Dreads schon immer cool, allerdings bin ich bisher nie auf die Idee gekommen selbst welche zu tragen. In meinen Augen haben Dreads etwas spirituelles und sie drücken Weltoffenheit, Freundlichkeit und Achtsamkeit aus – zumindest in meiner Interpretation . Inzwischen bin ich an einem Punkt angelangt, an dem es mir nicht mehr wichtig ist wie mich meine Umwelt wahrnimmt. Ich möchte mich einfach nur in meinem Sein-Zustand befinden und wohlfühlen.
So war mein Termin
Es war eine entspannte und kinderfreundliche Atmosphäre. Den kleinen Mann mitbringen zu können war mir ein wichtiger Aspekt und stellte kein Problem dar. Er war lieb und hat sich die zwei Stunden über gut benommen. Ich verbrachte meine erste Sitzung in einem überaus bequemen Schaukelstuhl und war fast völlig schmerzfrei. Hier und da hat es mal geziept. Insgesamt gab es nur eine Dread, die mich gequält hat, alles andere ist nicht der Rede wert. Ich wollte mich vorsichtig herantasten und habe mich für den Anfang nur für Dreads im Unterhaar entschieden. Ich wollte erst mal schauen, wie ich überhaupt mit Dreads aussehe und zurecht komme. Wieder zu Hause angekommen und vor dem Spiegel war mein erster Gedanke „sieht doch ganz nett aus“, da hätte ich gerne mehr von. Die ersten drei Tage standen die Dinger wie Antennen ab und mussten sich legen. Die ersten Nächte waren echt ätzend und einige Tage war auch Juckreiz angesagt. Um was gegen das Jucken zu tun habe ich Birkenwasser in die Kopfhaut einmassiert, das hat viel Linderung verschafft. Allerdings hat es nicht lange gedauert bis wieder alles im Normalzustand war. Die Haare und Kopfhaut brauchten lediglich ein paar Tage Eingewöhnung.



Ich wasche meine Haare jeden zweiten, spätestens dritten Tag. Dadurch das mein Deckhaar immer noch unverändert ist und das auch so bleiben soll, treten keine wesentlichen Änderungen in meiner Haar Routine auf. Meine Alverde Haarseife funktioniert auch immer noch sehr gut, ebenfalls mein Fön. Bisher bekomme ich die Dreads ohne Probleme trocken. Es hat noch nichts getropft und weil ich mir kein Käsebrot ins Haar schmiere, hat auch noch nichts angefangen zu schimmeln. Vögel waren auch noch nicht am Nestbau interessiert. Wie in fast allen Bereichen gibt es auch hier eine Menge Ammenmärchen und Klischees.
Aus Ekel und ethischen Gründen habe ich auf Extensions verzichtet
Vor langer langer Zeit habe ich mich mal mit Extensions beschäftigt, dabei stolperte ich über das Wort Tempelhaar. In meinen Augen auch eine riesen Verarsche und Ausbeutung. Ob die Gläubigen, die ihr Haar lassen eigentlich wissen was für lukrative Geschäfte damit erzielt werden? Für mich kommen Extensions jedenfalls nicht infrage, ich bin der Meinung das Haare sowieso wachsen. Ich hatte Glück und von meiner Länge ist nicht viel verloren gegangen – ich bin immer noch beim BH-Verschluss. Was das betrifft hatte ich von 20 % bis 50 % Längenverlusten gehört. Das soll aber wohl eher vorkommen, wenn die Haare total kaputt sind.


Dreads stehen jedem
Da ist was dran. Auf Pinterest bin ich über einige Vorher-Nachher Bilder gestoßen von Frauen mittleren Alters die von einer Kurzhaar-Frisur auf lange Dreads umgestiegen sind. Auch wieder eine Frage des Geschmacks, aber diese Frauen sahen nach ihrer Verwandlung so viel besser aus und sie strahlten so eine Zufriedenheit aus. Das war schon irre.
Ich freue mich auf die zweite Sitzung und bin schon auf die weitere Entwicklung meiner Dreads gespannt. Es gibt auch so schönen Haarschmuck und hübsche Frisuren mit wunderbaren Tüchern. Für mich kommt auch der Eindruck dazu, dass Dreads immer salonfähiger werden und nicht mehr viel mit einem Nischendasein zu tun haben. Ich bin total zufrieden und sie sind mir schon sehr ans Herz gewachsen.
Einen schönen Sonntag und viele Grüße!
Natascha